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Daniel Maier

Die Bibel ist auch ein Genuss-Buch

Während andere Teenager die Poster von Popstars an die Zimmerwände hängten, schrieb Daniel Maier ein grosses Wort auf einen Zettel: «Glücksphilosophie». Heute macht er als junger Theologe der Universität Zürich von sich reden, weil er Glück und Genuss – nach langer Suche – ausgerechnet in der Bibel gefunden hat.

Ruedi Josuran
Ruedi Josuran
40 min

Seine Hochzeitsreise führte Daniel Maier von Feuerland nach Alaska. Das Spezielle daran? Mit seiner Frau versuchte er, nach dem alten Glückskonzept der Stoiker zu leben – und scheiterte. Genauso wie mit anderen Glücksrezepten. Überraschend gut funktionierte in der Praxis hingegen, was Jesus in der Bergpredigt lehrte: «Sorge nicht um den morgigen Tag …» Das bewog den Mathematiker und Theologen, seine Doktorarbeit einem Thema zu widmen, das in der Mainstream-Theologie seit Jahrtausenden vergessen gegangen ist: das Glück in der Bibel.

«Wer die Bibel als strenges, moralisches Regelwerk betrachtet, hat eine völlig falsche Vorstellung von diesem Buch», betont der Shooting Star der theologischen Fakultät der Universität Zürich im Gespräch mit Moderator Ruedi Josuran. Welcher Glückstipp der Bibel hat ihn am meisten überrascht? «Dass Kinder glücklich machen», schmunzelt Maier. Kein Wunder, denn kürzlich ist er Vater von Zwillingen geworden.

Daniel Maier

Daniel Maier

Nach Forschungsaufenthalten in Jerusalem, Addis Abeba und an der Yale University promovierte der Theologe Daniel Maier (30) mit einer Studie über das Glück im antiken Judentum und im Neuen Testament. Seine Arbeit wurde mit dem Manfred-Görg-Juniorpreis ausgezeichnet. Derzeit arbeitet er als Postdoktorand und Dozent an der Universität Zürich. Von 2010 bis 2016 studierte er evangelische Theologie, Mathematik und Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Maier ist verheiratet und frischgebackener Vater von Zwillingen.