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Thilo Stadelmann

Thilo Stadelmann: »Die Bibel braucht keine KI-Revision«

Er ist Professor für künstliche Intelligenz – hält aber den Begriff für sein Fachgebiet für irreführend. Treffender sei es, von »komplexen Computeranwendungen« zu sprechen, sagt Thilo Stadelmann. Neben der Welt der Bits und Bytes fasziniert ihn auch ein altes Buch: die Bibel. Warum eigentlich?

Stephan Lehmann-Maldonado

14 min

»Warren Buffett und Elon Musk liegen komplett falsch«, meint Prof. Dr. Thilo Stadelmann: »Die Vorstellung, dass künstliche Intelligenzen die Weltherrschaft übernehmen, stammt aus Hollywood-Filmen und der Philosophie des Transhumanismus. Das hat nichts mit der wissenschaftlichen Realität zu tun.« KI sei lediglich ein Werkzeug – wenn auch ein beeindruckend mächtiges.

Zurück zum Kern des Menschen

Je digitaler die Zeiten, desto wichtiger ist es für Stadelmann, dass sich die Menschen darauf besinnen, was sie im Kern ausmacht. Dabei ist er erstaunt, dass das alte Buch der Bibel auch nach Jahrtausenden noch Antworten auf die großen Fragen des Lebens bietet, die aktuell sind – und in allen Kulturen punkten. »Das würde ich als Autor nicht schaffen. Und eine KI würde auch scheitern«, sagt er im goTalk.

Komplexer als TikTok-Video

Wer die Bibel verstehen wolle, müsse allerdings etwas tiefer schürfen als zum Beispiel bei einer Graphic Novel oder einem TikTok-Video. »Wenn man ansteht, ist es hilfreich, per Gebet mit dem höchsten Autor selbst Rücksprache zu halten«, sagt er mit einem Schmunzeln: »Manchmal bespreche ich sogar Forschungsfragen mit Gott. Am nächsten Tag wache ich dann oft mit einem neuen Gedanken auf, der mir neue Perspektiven aufzeigt.«

Ausgabe 30

No Filter – Just Botox?

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