Um dieses Video schauen zu können, musst du die Cookies für »Verbesserte Nutzererfahrung« akzeptieren
Arnold Benz
Warum unsere Geschichte nicht in einem Wald in Afrika begann
Die Menschheitsgeschichte begann irgendwo in den Sternen, genauer gesagt: mit der Entstehung der Atome. Das erklärt der Astrophysiker Prof. Dr. Arnold Benz – und verrät, wieso die Himmelskörper für ihn ein glaubwürdiger Hinweis auf Gott sind.
Bilder aus dem All zeigen farbenprächtige Nebel, das Entstehen neuer Sterne – ein kosmisches Schauspiel, das Prof. Dr. Arnold Benz so fasziniert, dass er damit sogar sein Zuhause schmückt. Der Schweizer Astrophysiker gilt unter anderem als einer der Väter des sogenannten Güdel-Benz-Gesetzes. Dieses erklärt den Zusammenhang zwischen Röntgen- und Radiostrahlung bei Sternen.
Für Benz beginnt die Geschichte des Menschen nicht in einem Wald in Afrika, sondern viel früher: im interstellaren Raum, mit der Entstehung der Atome. «Die Astronomie verrät uns, woher die Bausteine des Lebens kommen – wie Sterne, Planeten und letztlich unsere Erde entstanden sind», erklärt er. Die Frage nach dem Ursprung des Menschen wird damit nicht aufgelöst, sondern in den Kosmos hinein erweitert.
Gibt es Außerirdische?
Die Vorstellung von außerirdischem Leben schließt Benz nicht aus. Mit einem Schmunzeln sagt er: «Mich würde es nicht stören, wenn es weiteres Leben im Universum gäbe.» Für wahrscheinlich hält er das allerdings nicht.
Seine Faszination für das Weltall ist nicht nur naturwissenschaftlicher Natur. Benz sieht in der Ordnung und Struktur des Universums auch Hinweise auf einen Gott. «Als Physiker sehe ich, wie viele Naturgesetze zusammenspielen. Aber woher diese Gesetze stammen, erfahre ich nicht», sagt er. «Als Mensch aber erkenne ich in dieser Ordnung starke Hinweise auf einen Schöpfer. Das ist kein Gottesbeweis. Aber man kann Gott erahnen in der Komplexität der Schöpfung.»
Die Natur funktioniere auf erstaunlich präzise Weise, betont Benz. Und das sei alles andere als selbstverständlich. Dass manche seiner Kollegen in der Physik keine Hinweise auf Gott im Universum sehen, erklärt er sich ganz einfach: «Vielleicht liegt es daran, dass sie sich unter Gott immer noch den alten Mann mit weißem Bart vorstellen.»
Für ihn selbst ist dieses Bild längst überholt.
Do not disturb
Dieses Video ist in goMagazin 34 erschienen. Bestelle die Print-Ausgabe mit weiteren inspirierenden Artikeln zu diesem Thema.
KaufenArnold Benz
Das Unendliche spricht ihn im Endlichen an: Arnold Benz studierte Theoretische Physik an der ETH Zürich und promovierte in Astrophysik an der Cornell University. Als Professor am Institut für Astronomie der ETH erforschte er Sterne und Sonnen. Daneben schrieb er mehrere Bücher, unter anderem zum Dialog zwischen Glauben und Wissenschaft, wofür er zwei Ehrendoktortitel erhielt. Auch im Ruhestand verfolgt Benz mehrere Projekte.