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Manuel Andreas Dürr
Wie Jesus die Kunstgeschichte revolutioniert
Während KI-Bilder im Sekundentakt durchs Netz rasen, malt der Schweizer Künstler Manuel Andreas Dürr bedächtig an einem Kreuzweg für den Petersdom. Schicht für Schicht trägt er die Ölfarben beinahe meditativ auf – woraus sich auch einige Leadership-Lektionen lernen lassen.
»Wer kreativ sein will, muss auf Medien verzichten«, sagt der Bieler Künstler Manuel Andreas Dürr. Wir dürften unsere Kreativität nicht an Hightechgeräte delegieren. Sonst sei der Stillstand vorprogrammiert.
Von seinem Auftreten her könnte Dürr ebenso als dynamischer digitaler Vordenker durchgehen. Dennoch wirkt er oft fast anachronistisch. Und in diesen Gegensätzen liegt wohl seine Stärke.
Wie einst Fra Angelico
Während die Kunstszene die alten Meister vergessen will, orientiert sich Dürr gerade an ihnen. Statt mit Tempo und Technologie arbeitet er mit Ölfarben und Pinsel. Für den 14-teiligen Kreuzweg im Petersdom in Rom fließen noch eine Extraportion Geduld und Gebet ein.
Wie eines seiner Vorbilder, Fra Angelico im 15. Jahrhundert, betreibt Dürr seine Kunst nicht als Selbstdarstellung, sondern als geistlichen Dienst. Obwohl am Puls der Zeit, ruft Dürr zu einer »Neuroaskese« auf – zum Digital Detox in Zeiten der Reizüberflutung.
Genau das rät Dürr auch Führungskräften. Denn wer andere führen will, muss zuerst mal wissen, wo er selbst steht. Diese Antwort kann kein ChatGPT ausspucken.
Do not disturb
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Als Kind schmunzelten seine Klassenkameraden über seine Comics, während die Lehrpersonen rot anliefen. Ermutigt durch die Mutter, hat Manuel Andreas Dürr verschiedene Kunstausbildungen absolviert – und später Philosophie, Kunstgeschichte und Slawistik in Fribourg und Bern studiert. Aktuell malt der Künstler einen Kreuzweg für den Petersdom in Rom. Er lebt mit seiner Frau und ihren drei Kindern in der Schweizer Stadt Biel.