Heinz Lüscher
Was braucht unser Körper, um Höchstleistungen zu bringen?
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Herr Lüscher, wie gesund fühlen Sie sich heute?
Ich fühle mich topfit. Dafür tue ich auch etwas.
Verraten Sie uns Ihr Geheimnis.
Das Wichtigste ist eine gesunde Ernährung. Ich meide Zucker und esse dafür viel Gemüse. Schlafen ist auch ein wichtiger Faktor, um gesund zu bleiben. Sport gehört ebenfalls dazu. Ich trainiere im Fitnesscenter, wandere ein paar Stunden und fahre mit dem Fahrrad. Die Ernährung setze ich vor den Sport. Denn unser Körper lebt von dem, was wir in uns hineinschaufeln. Obwohl ich nicht mehr zwanzig bin, arbeite ich immer noch elf Stunden am Tag.
Sie arbeiteten früher im Krankenhaus, führten eine Praxis als Allgemeinmediziner, vertrieben medizinisches Verbrauchs-material – und sind jetzt Kopf eines Netzwerks für Vitalstoff-medizin. Was hat den Wandel bewirkt?
Oh, das ist eine lange Geschichte. Einige Jahre lang hatte ich ein Konferenzhotel in Kanada aufgebaut und dort Kontakte geknüpft. So erhielt ich eines Tages eine E-Mail eines kanadischen Geschäftsmannes. Er fragte mich, ob ich den Vertrieb für ein Naturprodukt in der Schweiz übernehmen könnte. Ich verneinte umgehend. An der Universität und bei Weiterbildungen hatte ich gelernt, dass die natürliche Medizin minderwertig sei. Der Mann sandte mir jedoch eine Studie zu. Diese las ich eine Woche später. Sie beschrieb die medizinischen Wirkungen des Traubenkernextrakts OPC. Zuerst hinterfragte ich die Studie. Es passte nicht in mein Weltbild, dass eine natürliche Substanz wirksamer sein sollte als manche Medikamente. Doch die Studie erwies sich als hieb- und stichfest. Ich konnte keinen Mangel daran entdecken. Dies weckte mein Interesse. Ich begann zu recherchieren und las unzählige Bücher zum Thema. Überrascht stellte ich fest, dass viele wissenschaftliche Studien zu Vitalstoffen vorliegen. Seit fünfzehn Jahren befasse ich mich nun im Selbststudium mit natürlichen Substanzen und ihren Wirkungen.
Schaffen es diese Studien in die führenden Medizinzeitschriften?
Teilweise schon. Aber Zeitschriften über Naturmedizin haben nicht das gleiche Ansehen wie das British Medical Journal BMJ. Doch ich habe auch schon in renommierten Fachzeitschriften qualitativ höchst fragwürdige Studien gesehen. Die Studien in der Naturmedizin werden meist mit Hunderten von Teilnehmenden geführt – nicht mit Tausenden. Aus Kostengründen. Es sind aber korrekt ausgeführte Placebo-kontrollierte, randomisierte Doppelblindstudien.
2011 haben Sie den Vitalstoffproduzenten Kingnature mitgegründet. Zuerst haben Sie ein OPC-Produkt aus Schweizer Aroniabeeren lanciert, dann sind unzählige Produkte und die Wise-Med-Arztpraxen dazugekommen. Welche Gesundheitsvision verfolgen Sie?
Ich träume von einer Reformation der Medizin, die auf der Natur und dem Wesen des Menschen beruht. Wir verschreiben viel zu viele Medikamente. Und wir kümmern uns viel zu wenig um die Biologie unseres Körpers. Jede Zelle unseres Körpers braucht Nährstoffe, damit sie Energie bilden kann. Wenn wir krank sind, mangelt es uns nicht an einem Medikament. Vielmehr müssen wir herausfinden, welche Mikronährstoffe unserem Körper fehlen. Nur so packe ich die Krankheit bei der Wurzel und übertünche sie nicht mit chemischen Substanzen. Gerade bei chronischen Krankheiten ist vieles heilbar, woran die Schulmedizin scheitert.
Obwohl ich nicht mehr zwanzig bin, arbeite ich immer noch elf Stunden am Tag.
Sie sagen: »Der Mensch ist, was er isst.« Steht dahinter nicht ein mechanisches Menschenbild?
Für mich ist klar: Der Mensch besteht nicht nur aus dem Körper. Wir haben auch eine Seele und einen Geist. Auch diese müssen wir füttern. Aber als Arzt ist es meine Aufgabe, mich um den Körper zu kümmern. Dieser funktioniert nur, wenn jede Zelle genug Energie erhält, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Das macht aber noch nicht das Menschsein aus. In Gesprächen mit Patientinnen und Patienten spreche ich auch seelische und geistliche Aspekte an, wenn sie dafür offen sind.
Von außen betrachtet scheint es, als ob sich die Schulmedizin von der Natur verabschieden würde. Frühere Arzneien orientierten sich an natürlichen Substanzen. Jetzt geht der Trend – wie bei den Covidimpfungen – hin zu Hightech-Lösungen.
Aus meiner Sicht befindet sich die Medizin auf einem Irrweg. Aber ein Großteil der Ärzteschaft sieht das anders als ich. Ich bin mir bewusst, dass ich zu einer Minderheit gehöre, die gegen den Strom schwimmt. Aber Sie haben schon recht: Bei vielen Medikamenten handelt es sich um eine Kopie eines natürlichen Stoffes. Man blendet den natürlichen Ursprung einfach aus. Die Pharmaindustrie kann einen natürlichen Stoff nicht patentieren. Dazu muss sie daran herumexperimentieren und ihn chemisch verändern. Die Wirkung des Naturstoffs bleibt zwar erhalten, aber es kommen Nebenwirkungen hinzu, die das Original nicht hat.
Sie sprechen oft von Vitalstoffmedizin und integrativer Medizin. Ist das nicht »alter Wein in neuen Schläuchen«, sprich die bekannte Naturheilkunde?
Nein. Der Unterschied zur Naturheilkunde ist, dass unsere Medizin – wir könnten sie auch biologische Medizin oder Regulationsmedizin nennen – auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Das ist mir sehr wichtig. Wir sind Mediziner und erstellen wie andere Ärzte eine Diagnose. Nur in der Behandlungsweise unterscheiden wir uns von ihnen. Leider haben viele Ärztinnen und Ärzte ein falsches Bild von Vitalstoffmedizin. Zum Beispiel sagen viele Hausärzte zu meinen Patienten: »Die Wirksamkeit von Naturstoffen lässt sich nicht wissenschaftlich belegen.« Das ist Unwissen. Denn es gibt Tausende Studien über Mikronährstoffe.
Die Pharmaindustrie kann natürliche Stoffe nicht patentieren.
Sie erwähnen in Vorträgen und im Fernsehen oft Ihren christlichen Glauben. In der Bibel steht: »Ein frohes Herz ist die beste Medizin, aber ein niedergeschlagener Geist lässt die Glieder verdorren.«
Das trifft zu – wie auch die anderen Aussagen der Bibel. Wenn es Ihnen geistlich und seelisch gut geht, geht es auch Ihrem Körper besser. Im Gegenzug führt Niedergeschlagenheit, eine Depression, zu körperlichen Symptomen. Depressive Menschen empfinden zum Beispiel Schmerzen stärker.
Stichwort Depressionen: Sie kritisieren sogar Behandlungen mit Antidepressiva, nicht wahr?
Gemäß medizinischem Lehrbuch liegt die Ursache einer Depression vor allem im Mangel des Neurotransmitters Serotonin. Antidepressiva sollen darum die Serotoninkonzentration erhöhen. Ich hege an dieser Auffassung große Zweifel. Die Zusammenhänge sind wissenschaftlich nicht eindeutig. Jede Depression hat vielschichtige Ursachen und ist mit den Lebensumständen verwoben. Diesen gilt es auf den Grund zu gehen. Ich glaube, jeder Mensch ist anfällig für eine Depression. Diese ist mehr ein seelisches und geistliches als ein medizinisches Problem. Verschiedene Faktoren wie Druck, Beziehungsstörungen und Mobbing können einen Menschen tiefer in eine Depression treiben. Aber bei einer schweren Depression gelangt man oft auch in der Seelsorge und der Psychiatrie an Grenzen. Dann ist ein Medikament nötig. Das Ziel sollte aber sein, dass Patienten die Psychopharmaka nach ein paar Monaten wieder absetzen können. Zu viele leben heute damit. Dabei gibt es in der Vitalstoffmedizin durchaus interessante Alternativen.
Es soll Tausende Mikronährstoffe geben. Inwieweit ist dieses Gebiet überhaupt erforscht?
Wir kennen etwa hundert wichtige Mikronährstoffe wie Mineralien, Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren und Fettsäuren, die ausführlich erforscht sind. Wenn wir diese zu uns nehmen, geht es uns schon viel besser. Es gibt aber Tausende sekundäre Pflanzenstoffe. Da bleibt für die Forschung noch ein großes Feld. Doch anscheinend interessiert es kaum jemanden, was in einem Apfel steckt. Leider ist kein Investor bereit, Geld in diese Forschung fließen zu lassen.
Uns stehen mehr Nahrungsmittel zu Verfügung als jeder Generation vor uns. Wieso sollten ausgerechnet wir an Mangelerscheinungen leiden?
Es ist ein Irrglauben, dass in unserem Essen noch alle Mikronährstoffe vorhanden sind. Das ist gründlich untersucht worden. Eine Karotte enthielt vor fünfzig Jahren wesentlich mehr Mikronährstoffe als heute. So wie Gott die Pflanzen geschaffen hat, enthielten sie ausreichend Nährstoffe. Aber unsere Sorten sind auf schnelles Wachstum gezüchtet. Und Spritzmittel wie Pestizide reduzieren die sekundären Pflanzenstoffe. In Treibhäusern wie in Europas Wintergarten in Almería wachsen Tomaten und Gemüse oft nicht in Humus, sondern in Lösungen. Diese Lösung kann nicht alle Stoffe wie Humus enthalten, weswegen sich diese auch nicht mehr in den Pflanzen finden.
Was können Führungskräfte tun, um leistungsfähig zu bleiben?
Da gibt es einiges. Wir arbeiten mit dem Sportwissenschaftler Prof. Dr. Elmar Wienecke aus Deutschland zusammen. Seine umfangreiche Datenbank zeigt, dass Manager dieselben Mangelerscheinungen wie Spitzensportler aufweisen. Sie haben in der Regel mindestens dreimal weniger Mikronährstoffe, als sie eigentlich bräuchten, um Spitzenleistungen zu erbringen.
Wie sieht es aus, wenn ich beispielsweise auch noch einen Marathon laufen will?
Für Sportler und Führungskräfte ist eine individuelle Analyse sinnvoll. Die Schulmedizin bietet solche Labormessungen nicht an, weswegen diese auch keine Krankenversicherung bezahlt. Aber es lohnt sich, Spurenelemente, Aminosäuren und Fette zu messen – und gezielt die Stoffe zu füllen, die dem Körper fehlen.
Meine Ernährungsberatung: Wir können alles mit Genuss essen.
Woran mangelt es uns am häufigsten?
Rund achtzig Prozent der Menschen in unseren Breitengraden
haben zu wenig Vitamin D. Dieses bildet unsere Haut, wenn wir an der Sonne sind. Ebenso viele Menschen verfügen über zu wenig Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Fisch vorkommen. Zudem fehlt es mehr als der Hälfte von uns an Magnesium. Nähmen wir diese Grundsubstanzen zu uns, würde es uns schon besser gehen.
Vor allem bei Frauen wird oft auch Eisenmangel diagnostiziert.
Wenn jemand wegen Müdigkeit den Arzt konsultiert, misst dieser meist die Werte von Eisen, B12 und Schilddrüse und macht ein Blutbild. Ergeben diese Untersuchungen ein normales Bild, heißt es: »Wir haben nichts gefunden.« Das ist aus meiner Sicht völlig ungenügend. Zu kontrollieren wären auch die Funktionen von Hormonen, Nebenniere und Mitochondrien und die Mikronährstoffe. Eine schwache Mitochondrienfunktion führt zu extremer Müdigkeit.
Momentan ist plant-based food im Trend. Was halten Sie davon?
Darüber, was gute Ernährung ausmacht, kursieren so viele Vorstellungen, wie es Menschen gibt. Ich habe noch nie zwei Ernährungsberater mit gleicher Meinung getroffen. Ich bin kein Fanatiker. Meine Ernährungsberatung ist einfach: Wir können alles mit Genuss essen. So weit es geht, ist Zucker zu vermeiden. Und wir sollten nicht allzu viele tierische Eiweiße von Fleisch und Milchprodukten zu uns nehmen. Denn diese Lebensmittel führen zur Übersäuerung. Wenn man zu lange übersäuert ist, können chronische Krankheiten entstehen.
Was halten Sie von veganer Ernährung?
Im Studium habe ich gelernt, dass Veganer todkrank sein müssten, denn sie bekämen kein Eiweiß und hätten ein miserables Immunsystem. Das ist völlig falsch. Vegane Ernährung ist nicht ungesund. Allerdings ist der Mangel an Vitamin B2 und Eisen vorprogrammiert.
Wir brauchen eine Rückkehr zu einer göttlichen Medizin.
Hoch im Kurs sind auch Proteinprodukte. Zu Recht?
Wir empfehlen Sportlerinnen und Sportlern, vor einem Wettkampf oder vor dem Training Protein zu sich zu nehmen, aber kein Molkenprotein, sondern ein pflanzliches. Es gibt 21 Aminosäuren. Acht davon kann der Körper nicht selbst herstellen. Diese essenziellen Aminosäuren sollte man über die Nahrung einnehmen.
Wie steht es um das gute alte Glas Wein?
Vor etwa sechzig Jahren wollte Professor Jack Masquelier herausfinden, warum die Franzosen weniger Herzinfarkte erleiden, obwohl sie fettig essen und rauchen. Da entdeckte er, dass es mit dem Weinkonsum zusammenhängt. Rotwein enthält OPC – so entstand die Forschung um OPC. Eine Studie zeigt, dass ein bis zwei Deziliter Wein am Tag die Lebenserwartung verlängern. Aber wenn man auf drei bis vier Deziliter hinaufgeht, sinkt sie wieder.
Sie sprechen viel von der Natur. Aber Sie empfehlen uns nicht, Aroniabeeren zu essen, sondern verkaufen via Kingnature industriell verarbeitete Aroniabeeren …
Der Grund: Eine Aroniabeere ist nur eine Woche haltbar. Aronia ist die nährstoffreichste Beere Europas. Da steckt fast alles drin, was der Körper braucht. Die Beere ist nicht besonders schmackhaft, sondern säuerlich. Darum isst sie kaum jemand frisch. Aber man kann sie getrocknet oder als Saft kaufen. Nach einer sportlichen Anstrengung erholt man sich schneller, wenn man Aronia konsumiert.
Wir könnten argumentieren, dass sich auch Chemie aus Elementen der Natur zusammensetzt – und somit natürlich ist.
So einfach dürfen wir es uns nicht machen. Zwar ist jede Ausgangssubstanz in der Schöpfung angelegt. Der Mensch kann diese Ingredienzen aber mit chemischen Prozessen so verändern, dass neue Stoffe entstehen, die in der Natur nicht vorkommen. Das ist die Idee der Chemie. Insgesamt umgeben uns rund 100 000 solcher chemischer Stoffe – Medikamente, Farben, Kunststoffe. Mit diesen Erfindungen konnten wir unser Leben vereinfachen.
Mit Gentechnik könnte sich die Menschheit verbessern – darauf hoffen viele. Wie beurteilen Sie die genbasierte Medizin?
Ich habe große Vorbehalte. Ich glaube nicht, dass wir das Recht haben, die Genetik des Menschen zu verändern. Die Gene bestimmen, wer wir sind. Und ich finde es hochriskant, Eingriffe vorzunehmen, deren Langzeitfolgen wir nicht abschätzen können. Da läuten bei mir die Alarmglocken.
Zu guter Letzt: Was braucht es, damit die Reform im Gesund-heitswesen gelingt?
In den westlichen Ländern ist das Gesundheitswesen am Limit. Die Kosten explodieren, die Kapazitäten sinken. Allein in der Schweiz steigen monatlich 300 Pflegefachpersonen aus. Wir suchen krampfhaft nach Hausärzten. Das Gesundheitssystem könnte kollabieren. Aber wenn ich mich überfordert fühle, ist es für mich wichtig, dass es jemanden über mir gibt, der die Antworten und die Zukunft kennt. Wir brauchen eine Rückkehr zu einer göttlichen Medizin. Es gibt für fast alle Krankheiten ein Heilmittel in der Natur. Gottes Medizin ist wirksam, weil er der viel bessere Chemiker ist als wir. Meine Hoffnung ist, dass die Menschen, die Jesus kennen und mit ihm zusammenleben, auch die Welt, die Schöpfung, wiederherstellen können.
Heinz Lüscher
Die längste Zeit seines Lebens schaut Dr. med. Heinz Lüscher (74) eher verächtlich auf die Komplementärmedizin. Heute wirkt er auf verschiedenen Kanälen als Influencer für Vitalstoffe. Zudem ist er Mitgründer von Kingnature und dem Arztpraxis-Netzwerk Wise Medicine. Jeden Tag will Heinz Lüscher an der Reformation des Gesundheitswesens arbeiten. Er ist Vater von vier erwachsenen Kindern und treibt gerne Sport.